Yoshié Ichige und Sternenmusik

Viele Komponisten des 20. Jahrhunderts haben atonale Musik geschrieben. Zeitgenössische Musik wurde oft damit verbunden, sich von Tonalität zu entfernen. Yoshié Ichige versucht, in ganz anderer, eigener Weise neue Musik zu schaffen. Ihre Kompositionen bleiben meistens in der Tonalität. Sie verwendet spezielle Akustik, Halleffekte, freie Instrumentierung und Positionierung von Orchester und Chor oder verschiedene andere Feinheiten.

Die Musik von Ichige ist mit der japanischen "Kultur der Stille" verbunden. Überall in ihrer Musik ist sie vorhanden. Doch um sie zu erkennen ist eine gewisse Einstellung notwendig. Es gibt Gedichtformen, die Haiku und Tanka heißen. Dabei wird in kurzen Worten eine ganze Gefühlswelt ausgedrückt. Wie ein Blitz, oder wie eine Momentaufnahme. In einem Haiku ist z. B. als Motiv eine Szene beschrieben, in der ein Blatt eines Baumes auf den Wasserspiegel eines Teiches fällt. Dabei breiten sich kleine Wellen aus. Rundherum ist es still, tief in den Bergen. Wenn der Poet dieses Geschehen beobachtet, sucht er in dieser Ruhe den Hauch der Ewigkeit zu spüren. In ihrer Musik verstecken sich oft Motive wie diese Kurzgedichte. Es kann ein Motiv auch nur aus zwei Tönen, aus einer einfachen Sekunde bestehen. Solche musikalischen Kurzgedichte wohnen in ihrer Musik. Da müßte man diesen beiden Tönen nachlauschen, so wie der Poet den kleinen Wellen, die das fallende Blatt auf dem Spiegel des Teiches verursacht, in der Stille nachlauscht.


Starvoice "Licht-Stern-Phantasie" (CD 3/4)

Konzertsäle und Planetarien aller Welt

Komposition: 1991 - 1993
Text: Yoshié Ichige

Visuelle, akustische Sternenweltphantasie, musikalische Utopie, Romanze der Sternengesänge, Sternenvorführung - ein harmonisches Ganzes aus Ästhetik, Wissenschaftlichkeit und Menschlichkeit.

Das Programm besteht aus 11 Musikstücken:
Weltall • In der Ferne des Alls • Geheimnis des Weltalls • Sternenpromenade • Sternenliebe • Kaleidoskop • Mondprinzessin • Milchstraße • Stürme im Dunkel • Die Weltallwüste • Ewigkeit - Unendlichkeit - das Gebet

Astronomische Motive wie Sternenhimmel, Galaxie, Sternenhaufen, Nordlichter, Mond, Erde, Kometen, Sonne, Planeten wurden mit neuesten Technologien zu einem phantasievollen Video verarbeitet, das das Programm begleitet. Mit dem tschechischen Maler Zdenek Hajny hat sich eine kreative Zusammenarbeit entwickelt. Auch seine Bilder werden mit Video projeziert. Sie strahlen Harmonie und tiefe Ruhe aus. In jedem seiner Werke leuchtet das "innere Licht", so wie die Kompositionen von Ichige den "inneren Klang" ausdrücken.


Zaubervöglein (CD 2)

Bravourvariationen für Flöte und Gesang

Komposition: 1988 / 1991

Diese Suite versetzt den Zuhörer in die Traumwelt des Zaubervögleins. Zwischen dem Menschen und dem Vogel bildet sich eine Brücke des Mitempfindens.

Die Suite "Zaubervöglein" wurde 1988 anläßlich eines Liederabends im Wiener Konzerthaus von Yoshié Ichige komponiert und uraufgeführt. Die vollendete Form, 1. bis 6. Satz mit Intermezzo, wurde erst 1992 im Neuen Schloß in Stuttgart aufgeführt. Danach wurde diese Suite bei den Dresdner Musikfestspielen, einem Galakonzert im Palais Auersperg in Wien, einem Liederabend in München, u.s.w. gespielt und hat großes Echo gefunden. Der musikalische Aufbau ist in g moll, die Hauptzüge der Melodie beruhen auf japanischer Pentatonik, die Hauptthemen werden in Variationen entwickelt. Im 6. Satz (Heimkehr) kehren alle Hauptthemen wieder. Obwohl diese Suite aus Bravourvariationen für Stimme und Flöte besteht, wurde hier das ästhetische Charakteristikum Japans, wie Schlichtheit und feine, aus innerer Ruhe entwickelte Zurückhaltung, betont.


Oper "Zauberschleier" Oper über eine japanische Legende (CD 5)

Japanische Oper nach einer berühmten Legende von der Küste Miho. Der Höhepunkt dieser Oper ist die Tanzszene des Himmlischen Wesens mit dem Zauberschleier.

Komposition: 1989
Text: Yoshié Ichige

In Mitteljapan gibt es eine Stadt, die Shimizu heißt. Seit hundert Jahren ist sie im Zusammenhang mit dieser schönen Küste bekannt, von deren Strand man direkt auf den Fujiyama blicken kann. Diese Küste ist bis jetzt in ihrer Naturbelassenheit erhalten geblieben. Ständig kommen viele Besucher aus ganz Japan, um diese schöne Küste zu bewundern.

Es gibt eine berühmte Legende von dieser Gegend. Über diese Legende hatten schon einige japanische Komponisten etwas in traditionellem Stil geschrieben. Sogar eine französische Komponistin war so begeistert von dieser Legende, daß sie ein Theaterstück schrieb und dieses in Frankreich aufführte.

Der Inhalt der Legende lautet wie folgt: So wie im Alltagsleben, spielen an der Küste die Kinder. Fischer arbeiten fleißig und es herrscht Ruhe und Frieden. Der Himmel erstrahlt blau, die Pinien grünen, weit ist das Meer, silbern glänzen die Wellen im Gegenlicht. Im Hintergrund steht majestätisch der Fujiyama, der "heilige Berg". Himmlisch schön ist diese Landschaft.

Ein himmlisches Wesen in Gestalt einer Frau, die durch die Lüfte schwebt, blickt hinunter auf diese schöne Küste, begeistert sich an ihrer Schönheit und gleitet hinab, um eine kurze Ruhepause zu genießen. Damit sie schweben kann, trägt sie statt Flügel einen wunderschönen, langen Schleier. Weil sie hier nun etwas abseits und allein ist, legt sie diesen Schleier auf einem Pinienzweig ab, um etwas umherzuwandeln.

Nun findet ein Fischer dieser Küste zufällig diesen Schleier. Er freut sich sehr über diesen Fund, da er als irdisches Wesen noch nie ein so schönes Tuch gesehen hat. Er möchte es mit nach Hause nehmen und als Familienschatz aufbewahren. Doch da kommt die Frau zurück und bittet ihn, ihr das Tuch wiederzugeben, weil sie ohne diesen Schleier nicht fliegen und so auch nicht zurück in den Himmel gelangen kann. Zuerst weigert sich der Fischer, doch schließlich ist er von ihrem Flehen gerührt und gibt ihr das Tuch zurück. Aus Dankbarkeit gewährt sie ihm die Erfüllung und zeigt ihm den himmlischen Tanz, den eigentlich kein irdisches Wesen sehen darf. Während er wie verzaubert ihren Tanz bewundert, schwebt die himmlische Gestalt langsam in die Luft und entschwebt schließlich in die Unendlichkeit des Himmels.

Die Oper Zauberschleier wurde 1989 im Palais Auersperg in Wien anläßlich des 120-Jahre Jubiläums der österreichisch-japanischen Freundschaftsbeziehung uraufgeführt.


Abendrot (CD1)

Begeisterung über die Schönheit des Abendrots am Pazifik, in der Nähe des Fujiyama, Melancholie beim Schwinden dieses schönen Augenblicks.

Komposition:1969
Text: Yoshié Ichige

Neunstimmiger Chor mit Einsatz von Synthesizer und Halleffekt. Das Abendrot, das man im Gebiet des Fujiyama am Pazifik erlebt, hat eine eigenartige Schönheit. Die Farben sind stark und prächtig, in Rosa-, Orange-, Rot- und Violettönen. So weit das Auge reicht, ist der Himmel mit diesen herrlichen Farben überzogen. Die Weite des Pazifik wird dreitausend Meter hoch überragt vom Berg Fuji, dem heiligen Berg. In diesem mächtigen Panorama fließen die blauen Schattierungen des Himmels mit dem Leuchten des Sonnenunterganges zu einem einmaligen Farbenspiel zusammen. Das Lied drückt die Schönheit dieses feurigen Abendrots und die Traurigkeit über seine Vergänglichkeit aus.


Ballade "Mondlicht" (CD1)

"Traum - Tausend und eine Nacht"

Komposition: 1.,4. Teil: 1967 - 2. Teil: 1979 - 3. Teil: 1988
Text: Yoshié Ichige

Romantische Ballade über die Schönheit des Mondes. Klänge der Harfe, Gesang und Flöte entfalten eine Traumszene im silbernen Mondlicht. Das Ballett zu "Mondlicht" in einer abendlichen Naturkulisse schafft eine einmalige Atmosphäre, die das Publikum verzaubert.

1. Teil: Ein Mädchen sitzt am Fenster und ist begeistert von der Schönheit des Mondlichtes.
2. Teil (Vocalise): Ihre Begeisterung steigert sich. Sie bewundert das Mondlicht enthusiastisch.
3. Teil: Das Mädchen schläft ein und träumt von "Tausend und einer Nacht" (Seite 21). Im Traum stellt sie sich vor, daß sie eine Prinzessin aus dem Märchen ist und tanzt etwas unsicher zu arabischer Harfenbegleitung. Ein arabischer Zauberer tritt auf und zitiert den Zauberspruch "Marfusch, Harfusch".
4. Teil: Es kommen wieder Themamelodien zurück. Man beschreibt, wie glücklich das Mädchen im silbernen Mondschein schläft.


Ewige Liebe - Flöte der Sehnsucht (CD1)

Verborgene Liebe einer Japanerin, die im alten Japan lebte.

Komposition: 1977
Text: alte japanische Gedichte und Geheimsprache

Bei diesem Lied bilden Gedichte aus der alten Hofkultur die Textgrundlage. Diesen wurde ein Zwischentext beigefügt, der die Gedichte erläutert. Dieser Zwischentext ist in einer Art Geheimsprache verfaßt, um das Geheimnisvolle und Verborgene der Liebe zu bewahren, das sich mit alltäglichen Worten nicht ausdrücken läßt und vor unberufenen Ohren geschützt werden soll. Das Stück ist liedhaft mehrstrophig, die Formen der Strophen sind unterschiedlich und dynamisch gestaltet. So gelingt es Ichige in dem Stück, die Leidenschaft und Leidensfähigkeit der japanischen Frau kraftvoll auszudrücken.


Ballspiellied (CD1)

Japanische Kinder spielen gern mit dem Ball und singen dabei glücklich.

Komposition: 1988, anläßlich eines völkerverbindenden Konzertes in München
Text: Yoshié Ichige

Früher spielten japanische Kinder (vor allem Mädchen) oft mit einem bunten Ball. Sie ließen ihn auf dem Boden aufschlagen und sangen dabei fröhlich. Ein nettes Spiel war auch, das Bein über dem Ball zu drehen, während sie mit der Hand den Ball aufschlagen ließen. Dabei zählten sie laut, wie oft das gelang. Im "Ballspiellied" wird dies dargestellt.

Im Mittelteil des Liedes springt der Ball seiner Besitzerin davon und "reist" allein in die weite Welt. "Welche Abenteuer wird er wohl bestehen?" Am Ende des Liedes jedoch kommt er zu seiner Besitzerin zurück. Alles freut sich und jubelt!


Liederzyklus "Sehnsucht nach dem alten Japan" (CD1)

Wiedererweckung der japanischen Lyrik aus der alten Kaiserzeit Japans. In diesem Liederzyklus werden die alten japanischen Gedichte melodisch rezitiert.

Komposition: 1987
Text: alte japanische Gedichte

Im Liederzyklus "Sehnsucht nach dem alten Japan" werden Gedichte aus der alten Hofkultur melodisch rezitiert. Die Bühne ist mit einem Paravent und Blütenbäumen dekoriert, um die Atmosphäre der alten höfischen Welt zu reproduzieren. Die Sängerin soll durch ihre Bewegungen und Schritte die entsprechende ästhetische Welt schaffen. Das Klavier hat in diesem Liederzyklus nicht die Funktion der Begleitung. Die Gesamtheit von Stimme, Klavier, Bühne u.s.w. muß miteinander verschmelzen und die "höfische Welt der Ästhetik" wiederaufleben lassen. Die Musik läßt durch ihre geheimnisvolle Kraft einen inneren Klang entstehen, der der höfischen Welt und Literatur die Wiedergeburt ermöglicht.


Jugendlieder (CD1)

Komposition: 1968-69
Text: Yoshié Ichige

Während man im allgemeinen Musik in weltliche und geistliche ordnet, unterscheidet Ichige ihre Kompositionen in ganz individueller Weise: In weltliche Musik und "Seîshin-Musik". Das zentrale Thema in verschiedenen japanischen Kunstrichtungen ist die aus Selbstdisziplin gewachsene "innere Harmonie" und "geistige Stärke". So ähnlich sollte man diese Seîshin-Musik verstehen. Hier spielt "Geisteshaltung" eine große Rolle, ebenso wie der rein musikalische Wert. Die Jugenlieder sind der Seîshin-Musik zuzuordnen.

Die Gedichte zu den "Jugendliedern" wurden von der damals zwölfjährigen Ichige geschrieben. Hier erkennt man deutlich den Inhalt und Sinn als aus japanischer geistiger Tradition gewachsen. Obwohl die Komposition vom musikalischen Aspekt her tonal und nicht typisch traditionell wirkt, ist in diesem Lied die Geisteshaltung deutlich spürbar, aus der es entstand. Der Begriff "Seîshin-Musik" ist zwar sehr individualistisch, aber gerade dieser Individualismus ist der geistigen Tradition entsprungen und die Frucht davon.

Sonnenaufgang
Unkraut - Schönheit am Wegrand
Jugendkraft
Lied des Lebens

Suite "Metamorphose der Pentatonik" (CD 5)

Klangmalerei des "inneren Klanges" für Gesangstimme und Klavier

Komposition: 1988
Text: Yoshié Ichige

Die Suite ist eine Art musikalische Klangmalerei und der Inhalt des Textes handelt von "Reinkarnation": Der Klang der Flöte, der von sehr weit her zu kommen scheint, weckt im Menschen eine dunkle Erinnerung an das frühere Leben. Im Gegensatz zur impressionistischen Malerei, wo es sich um Eindrücke, Impressionen - um das äußere Licht handelt, ist diese Musik die Malerei des inneren Klanges. "Pentatonik", so die Komponistin, "ruft mich. Die Quint zieht mich so stark. Tief in mir höre ich etwas, fühle ich etwas. Ich weiß nicht, was das genau ist, aber eine mysteriöse magische Kraft der Pentatonik weckt in mir den inneren Klang, der mich zum Ursprung führen könnte."

Die Flöte der Melancholie
Andante sostenuto - Allegro

Frühlingstraum

Impression eines früheren Lebens - Reinkarnation
Andante sostenuto - Allegro Tempesto


Vienna Forest Song

(Deutscher Titel: Wir lieben Wien)

Komposition: 1988
Text: Yoshié Ichige

Yoshié Ichige setzt ihre künstlerische Qualität unter anderem auch im völkerverbindenen, internationalen Kulturaustausch ein. So fand die Weltpremiere des neuen Videos von "Vienna Forest Song" am 19. Juni 2005 in der Musikmetropole Wien, im Palais Ferstel statt. "Vienna Forest Song" soll Wien als Musikstadt mit dem schönen Wienerwald mit positivem Elan in der Welt darstellen. Wien wurde auch zum liebsten Aufenthaltsort von Yoshié Ichige, zu einer Art zweitem Zuhause zwischen Tourneen und Aktivitäten:

"Der Wienerwald ist ein Vogelparadies,
Wien, Hauptstadt der Musik, die ich liebe.
Umgeben von grünen Oasen
ist meine Lieblingsstadt."


Wiegenlied im Weltall-Ozean

( Lullaby in the Ocean of the Universe)

Komposition: 1991, 1995-1996
Text: Yoshié Ichige

Für Gesang, Klavier, Chor, Synthesizer und Perkussionsinstrumente. Diese Sternenmusik besteht aus 4 Sätzen, wobei der 4. Satz oft mit Ballett aufgeführt wurde und daher auch als "Ballett Weltall-Ozean" bekannt ist. Das Interessante an dieser Komposition ist, dass das Stück einen absolut anderen Charakter als Starvoice "Licht - Stern - Phantasie" hat, obwohl beide Werke der gleichen Inspirationsquelle entsprangen. Für Yoshié Ichige ist bei "Wiegenlied im Weltall-Ozean" wichtig, dass der natürliche Klang der Instrumente und der Gesangsstimme beibehalten wird.


Vögel in den Donauauen

Komposition: ab 1999
Text: Yoshié Ichige

Yoshié Ichige sah die Natur immer als Kompositionslehrer. Seit ihrer Kindheit war die Natur Quelle der Energie für ihre Kreativität. Als sie ein Kompositionsstudio an der Donau in Wien bezog, musizierte sie mit den Vögeln, sang mit den Vögeln. Sie analysierte vor allem den Balzgesang zahlreicher Singvögel wie z.B. der Meisen, Amseln und Stare. So entstand die erste Komposition "Vögel in den Donauauen". Hier befreite Ichige sich von der bisherigen Musiktheorie und den von Menschen entwickelten Musikbegriffen. Die Kompositionsserie wird derzeit noch fortgesetzt.


Trance

Komposition: 2006 - 2008
Text/Musik: Yoshié Ichige

Wenn man ungezwungen und geruhsam am Wasser sitzt, sei es an einem See oder am Meer, und einfach ins Wasser schaut - Lichtspiegel des Wassers, Wellen, Untergrund..., dann kann die Zeit in einem solchen Moment schnell vergehen. Man taucht plötzlich in eine Fantasiewelt und vergißt den Alltag. Beim Zuhören des Musikstücks „Trance“ ist es ähnlich. „Trance“ ist nicht ein Musikstück wie üblich, dem das Publikum im Konzert passiv zuhört, sondern jeder im Konzertsaal kann während des Hörens für sich eine eigene Fantasiemalerei schaffen.

Kinder erzählen oft den Eltern ganz aufgeregt, daß sie beim Beobachten des Himmels verschiedene Figuren gesehen hätten: eine Wolke ähnelt einmal einem Fisch oder einmal einem Tier oder einem Menschensgesicht u.s.w. Die Wolken ziehen, und im nächsten Moment verwandelt sich eine Figur zur nächsten. In einem solchen Moment vergißt man auch die Zeit und wird von der faszinierenden Verwandlung der Wolken entzückt.

Das Musikstück „Trance“ besteht aus zwei Teilen. Zwischen 1. und 2. Teil gibt es eine kurze Pause. Nach einem Klaviervorspiel beginnt der erste Teil mit lyrischem Gesang. Anschließend kommt die 1. Koloraturstelle, die zu einem träumerischen Belcantogesang übergeht. Es folgt die 2. Koloraturstelle, und der 1. Teil von „Trance“ endet mit Cello und Geige. Nach einem kurzen Klaviervorspiel beginnt der 2. Teil von „Trance“ mit einem träumerischen Belcantogesang, der zu einer strömend fließenden Musik („Ryu“-Teil) übergeht. Zum Schluß endet die Musik mit einem Paukenschlag, als ob man plötzlich von einem Traum erweckt wird. Das Wort „Ryu“ kommt ursprünglich aus dem Japanischen (Übersetzung: Fließen oder Strömung).

Auf der 2. CD dieser Doppel-CD ist nur die Begleitung ohne Gesangsstimme aufgenommen: als Playback, falls man gerne „Trance“ singen möchte. Die Komponistin Yoshié Ichige kam bei der Erschaffung dieses Werkes zur Erkenntnis: „Die Seele eines Menschen spiegelt in seiner Stimme. Deshalb ist für mich eine vollkommene Gesangsstimme mit der reinsten Seele verbunden.“

Geschichte der Entstehung von Trance

Im Juni 2008 wurde die Komposition „Trance“ vollendet: Klavier und Gesang wurden von der japanischen Komponistin selbst interpretiert und auf CD aufgenommen. Martin Ichige hat zu dieser Musik eine Videoanimation mit den Motiven der kosmischen Malerei des tschechischen Malers Zdenek Hajný und den Fotos von „Cinque Terre“ geschaffen. Prof. Evelyn Téri hat die Ballettchoreographie bei der Uraufführung von „Trance“ im Palais Ferstel in Wien am 21. Juni 2008 gestaltet. Das Titelfoto der CD "Trance" ist ein Motiv aus dem italienischen Naturpark „Cinque Terre“ und wurde von Martin Ichige aufgenommen. Die „Cinque Terre“ haben eine außergewöhnliche Lebendigkeit, und sind voll von südländischer Vegetation und Singvögeln. Yoshié Ichige hatte bereits 2006 mit der Komposition von „Trance“ begonnen und das Hauptthema und mehrere Teile dieses Werkes waren schon 2006 fertig. Jedoch die Reise in die Cinque Terre 2007 haben ihre Inspirationen erweitert, und Ichige hat diese Lebendigkeit und Vitalität der Natur in ihre Komposition „Trance“ übertragen. Die zwei Koloraturstellen von „Trance“ z.B. sind unmittelbar nach der Reise in die „Cinque Terre“ entstanden. Auch der wunderschöne Vögelchor dort ist in den himmlischen Belcantogesängen verköpert. Das Meer azurblau, kristallklares Wasser, glitzernde Wellen in der Sonne, blühende Bäume, Kakteen am beliebten Wanderweg „Via dell'amore“... Als Martin und Yoshié Ichige in einem Café an der Via dell'amore geruhsam gesessen sind, kamen zwei Möven glücklich in die Bucht geflogen. So entstand das Titelfoto mit den Möven und andere Fotos des Meeres.


Weitere Werke:

"Eternal Light" (CD7), "Welt der Kristalle" (CD 6), "Kosmo-Bell" (CD 6), "Omoideno Santa Marinella", "Sehnsucht", "Himmlische Klänge", "Nacht der leuchtenden Erinnerung", "Unsere Stadt Shimizu", "Unser Fest", "Liebeswald", "Regenlied", "Frühlingsnacht", "Ninna Nanna", "Welt von Michael Lesehr", "Goldene Hochzeit", "Eines Tages kam ein Vöglein zu mir", "Fest - Lustig beisammen sein!", "Lied des Urmenschen".

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